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Tour de Force - Juni 2006

Einmal die Tour de France selbst fahren! Das war der Gedanke, den Diana Auckland aus England dazu brachte ihren Chef vorzuschlagen, dies als Charity Event 2006 der Wiliam Wates Stiftung, durchzuführen. Um Geld zu sammeln, das Kinder zu gute kommt, die Unterstützung dringend benötigen. Manche Teilnehmer kauften sich ausschließlich für diesen Zweck ein Rennrad und übten seit 1,5 Jahren für den 3-wöchigen Höhepunkt ihrer Radkarriere! Ob z.B. Ted sein Rad noch mal wieder benutzen werden war am Tag der Abreise in Paris noch unklar.

Es wurden 500 000 Euro gesammelt und das, so der Veranstalter Jonny Wates, überschritt bei weitem was er sich erhofft hatte. Ziel sei es gewesen ca.80 000 einzunehmen um die professionelle Unterstützung von Greenrock (einem Reiseveranstalter, der auf Radreisen spezialisiert ist) und 2 weiteren Betreuern zu finanzieren, und noch genug Geld für ein zwei Projekte in England bereitstellen zu können.

  Jonny und Ted beim Endspurt

Um die 100 Teilnehmer kamen während der 3 Wochen zu Besuch, um einige Tage mit zu fahren. 5 Fahrer und 3 Fahrerinnen nahmen jede einzelne Etappe in Angriff, wobei 3 (unter ihnen auch ich) jede davon beendeten. Insgesamt waren es über 3600 km. Wobei die Alpen am spannendsten, kurzweiligsten, allerdings auch am anstrengendsten waren. Trotz Anstrengung und Wettkampfgedanken bei manchen, hatte jede Region ihren Reiz, so war die erste Woche in Luxemburg und Belgien hügelig, grün und ähnelte sehr unserer Heimat, perfekt geeignet um sich einzufahren. Entlang dem Atlantik grillte glühende Hitze uns Fahrer, wir waren froh, als es in den Pyrenäen zum ersten Mal in die Berge ging. Die Pässe, teilweise noch mit Schnee gespickt, sahen gespenstisch aus im dichten Nebel. Nach 2 sehr heißen Tagen durch weite Felder, vorbei an Burgen, am Mittelmeer und durch die Ardeche, ging’s hinauf in die Alpen. Dorthin, wo entscheiden wird, wer die Tour 2006 der Profis gewinnt. Die „Found Raiser“ aus England und ich als deutsche Gastfahrerin, hatten jeden Tag gewonnen, wenn wir eine Etappe vor der Dunkelheit beendeten. Wichtige Unterbrechungen wie Fußballspiele oder Kaffeepausen verzögerten teilweise die Ankünfte in den durchweg gemütlichen Hotels. Für die letzten 3 Tage kam unterstützend ein Tandem mit 3 Fahrern hinzu, die jede Menge Aufmerksamkeit und Gelächter verursachten. Ca.10 km südlich von Coulumniers (Partnerstadt von Neustadt) führte die Route dann direkt nach Paris. Dort warteten jugendliche BMX- Fahrer, die dem kleinen Peleton eine unvergessliche Einfahrt in die Stadt bescherten. Mit Trillerpfeifen und Leuchtenden Jacken stoppten sie sämtliche Autos, so dass die Radfahrer ungehindert über rote Ampeln und durch jeden noch so überfüllten Kreisverkehr fahren konnten.

Es gab lediglich 3 leicht Verletzte, ca. 10 Platten, und jede Menge Spaß was dafür spricht das Ganze in den kommenden Jahren wieder zu veranstalten. Ob es im Rahmen einer „Charity“ durchgeführt wird oder lediglich für freiwillige die Lust darauf haben, einmal selbst zu „erfahren“ was die Profis gerade durchmachen ist noch nicht geklärt.

Infos dazu unter: www.wwmt.org/tourdeforce

                                   


 

Nach dem "Alpe de Huez" - Tag kam der anspruchsvollste Tag der Tour mit ca.5000 hm und napp 200km. Den Col du Galibier gabs zum Frühstück (linkes Bild). Auf dem rechten Bild seht ihr wie ich meine tägliche Tournbeschreibung und meine Landkarte verstaut hatte, nämlich in der Hose. Wir bekamen vom "Greenrock" - Team jeden morgen unsere Tagesetappe in der Form, dass die jeweligen Orte und wichtigen Abzweigungen aufgelistet waren.


Das
Abschlußfoto in Paris zeigt nur die Fahrer der letzten Etappe, darunter die 8 Fahrer die jeden Tag mit dabei waren, vorne im Bild Aaron, der die letzte Etappe im Kleidchen fuhr und ein Tandem, auf em 3 Fahrer platz hatten.